#Alltagssprache – Wie man Bürokratendeutsch vermeidet und allgemeinverständlich übersetzt.

Ich hab ne Allergie gegen Bürokratie und Blutleere in der Sprache. Besonders im Radio und besonders dann, wenn es einfach wäre, es konkret und einfach zu sagen. Ich hab deshalb im Sommer 2022 aus einer Laune heraus angefangen, für mehr Alltagssprache im (Audio)Journalismus zu werben. Mit Beispielen. Entstanden ist über die Monate eine Sammlung, die vielleicht auch als Spiel Spaß macht. Eine Art Vorher-Nachher-Spiel. Interesse? Dann: Los!
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Mit den Augen strukturieren.
Von der Kunst, den Moment zu reportieren.

Wie Holger Senzels preisgekrönte Reportage aus dem zerstörten Sulawesi entstanden ist.

Es gibt Radiostücke, die kann ich zehnmal hören, hundertmal, vermutlich auch tausendmal, und sie begeistern mich immer wieder. Reißen mich mit. Fassen mich an. Machen mir Gänsehaut. Holger Senzels Reportage nach dem Tsunami auf Sulawesi ist so ein Stück.

Es gibt wenige Radioseminare, in denen ich es nicht als beispielhaft vorspiele. Und obwohl die Zeit in Seminaren bisweilen knapp ist, und das, was ich beispielhaft demonstrieren und belegen will, schon nach einer Minute klar wird, schaffe ich es nie, auf den Stopp-Knopf zu drücken. Ich will das Stück immer und immer wieder zu Ende hören. Es hat einen Sog, eine Kraft und eine Präzision, die unglaublich ist. 

 

Und jedes Mal sehe ich die Wirkung auch in den Gesichtern derer, die im Seminar vor mir sitzen. Das Stück hat einfach alles, was man sich von gutem Radio wünscht. Zu Recht wurde Holger Senzel 2019 dafür mit dem Deutschen Radiopreis ausgezeichnet.

Aber immer wieder kommen dieselben Fragen: Wie hat er das gemacht? Wie frei ist das wirklich erzählt? Wie viel Vorbereitung gab es, die wir beim Hören gar nicht bemerken? Also habe ich den NDR-Korrespondent Holger Senzel jetzt endlich selbst mal gefragt. Hier seine Antwort:  „Mit den Augen strukturieren.
Von der Kunst, den Moment zu reportieren.“
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Mensch oder Maschine –
Wer schreibt die besseren Nachrichten?

Die Zukunftswerkstatt Radionachrichten in Bremen hat‘s getestet.

Und deshalb: Ohren auf! Hier kommen drei Fußball-Spielberichte. Thema: Der SV Werder Bremen hat gegen die TSG Hoffenheim verloren. Aber wer berichtet da? Mensch oder Maschine? Also: Wer hat die jeweiligen Texte geschrieben? Was tippt Ihr? Macht einfach eine Strichliste und dann sehen wir weiter.

Nur eins zur Sicherheit vorneweg: Die Stimme gehört ihn allen drei Fällen dem Radiokollegen Daniel Haselbach von Radio Bremen. Aber was der da vorliest, ist eben zum Teil von einem Roboter verfasst.

Bereit? Los geht‘s:

 

Ergebnis notiert? „Mensch oder Maschine –
Wer schreibt die besseren Nachrichten?“
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Die kleine Radio-Schule

Immer wieder schicken mir (junge) RadiokollegInnen Fragen:

  • Warum klingt mein Text so komisch?
  • Wie soll ich denn einen so komplizierten Sachverhalt einfach ausdrücken?
  • Mist, ich hab mal wieder lauter fade Antworten gekriegt beim Reportertermin vor Ort, warum bloß?

Oft biete ich dann ein Ratgeber-Telefonat an. Ziemlich häufig aber fällt mir auch ein: Mensch, dazu hab ich doch schon mal gebloggt! Dann such ich nach dem Artikel, um den Link zu verschicken, und merke: Oh! Eigentlich solltest Du das mal besser sortieren in Deinem Blog. Nun denn. Tataaaa. Here we go:

Die kleine Radio-Schule
Eine Sammlung viel gefragter Tipps für (junge) RadiomacherInnen

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Zukunftswerkstatt Radionachrichten III: Altes Handwerk, neue Technik.

Die Maschine spricht, Radiomacher erzählen.
Oder: Nachrichten mit neuem Blick und neuem Sound.
Teil 2

„Das ist schon eine existenzielle Revolution. Das komplette Radio muss sich verändern.“ So formulierte es einer der Teilnehmer am Ende der Zukunftswerkstatt Radionachrichten in Berlin. Denn nach drei Tagen voller Vorträge und Experimente war klar:

Das heißt aber auch: Es wird vermutlich wenig bleiben, wie es war.

Denn neue Audio-Technik macht mehr möglich, aber auch nötig. Nachrichten werden viele Hörer künftig zum Beispiel via Smartspeaker hören. Und die sind eben nicht nur Radiogeräte, sondern Kommunikationsmaschinen. Hörer werden sie nach Nachrichten fragen und Einfluss nehmen wollen.

Das heißt: Nachrichten müssen frei kombinierbar und einzeln abzurufen sein. Wie das gehen kann, zeigte sich im ersten Workshop der Zukunftswerkstatt .

Experimentierfreudige HörfunkerInnen aus ganz Deutschland: Die dritte Zukunftswerkstatt Radionachrichten.

Doch der Wandel wird Nachrichtenmachern im Radio noch mehr abverlangen, weil

  • Podcasts auf Wunsch abrufbar und erzählerischer sind als Radio.
  • Stimmsynthese-Tools vielleicht bald Radiomacher ersetzen werden.
  • „das Netz“ immer stärker bestimmt, was überhaupt von Interesse ist.

Wie also könnten Radionachrichten künftig klingen? Die TeilnehmerInnen der Zukunftswerkstatt haben auch dazu experimentiert:  „Zukunftswerkstatt Radionachrichten III: Altes Handwerk, neue Technik.“ weiterlesen

Zukunftswerkstatt Radionachrichten III: Pioniere gesucht.

Das Ziel: Radionachrichten, auf die keiner verzichten will.
Oder: News zum Skippen und Sprecher aus der Dose. Sowas!
Teil 1

Wie doch eine einzige Frage ein ganzes Seminar elektrisieren kann! „Wird Dich jemand vermissen?“ So schlicht und schmerzhaft hat es Ex-Radiomann und NewsApp-Erfinder Martin Hoffmann bei der 3. Zukunftswerkstatt Radionachrichten im Berliner Rundfunkhaus des rbb formuliert und damit ein kleines Erdbeben unter den TeilnehmerInnen ausgelöst. Denn: Hey! Wie wär das im Moment?

Würde unsere Radionachrichten so, wie sie jetzt sind, jemand vermissen? In einer Welt, in der es Nachrichten an jeder Ecke gibt? Vielen der 30 RadiomacherInnen aus ganz Deutschland stand plötzlich der Zweifel ins Gesicht geschrieben. Und dann haben sie die Ärmel hochgekrempelt und haben Neues ausprobiert. Zum Beispiel:

1 Nachrichten via Smartspeaker
2 Nachrichten als Podcast
3 Nachrichten mit synthetischen Stimmen
4 Nachrichten „mit Internetanschluss“

Das Ziel: Aus dem Umbruch einen Aufbruch machen.  „Zukunftswerkstatt Radionachrichten III: Pioniere gesucht.“ weiterlesen

Nachrichten? Nur ausgedruckt bitte!

Wie Radionachrichten waren und werden (müssen).

Alles bleibt anders. Immer. Sogar in der Art, wie wir Nachrichten machen. Denn selbst die starrste aller journalistischen Formen ist dem Wandel unterworfen. Einer der akribischsten Beobachter und Beförderer dieses Wandels ist in Deutschland Dietz Schwiesau.

Zum dritten Mal lädt er deshalb zusammen mit der ARD.ZDFmedienakademie und der Tutzinger Akademie für politische Bildung zur Zukunftswerkstatt Radionachrichten. Dieses Mal zum rbb nach Berlin.

Zum Auftakt zeigt sein Blick zurück: Spätestens seit man Nachrichten nicht mehr (aus)drucken muss, hat sich der Druck auf das Nachrichtengeschäft erhöht. Aber was heißt das für die Zukunft der Radionachrichten?

Ein Gastartikel von Dietz Schwiesau.

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Hör mal! Das ist Radio! (Teil 6)

Wenn Radio begeistert.
Weitere Lieblingsstücke zum Lauschen, Lernen, Lust machen

Radio machen ist toll. Radio hören auch. Nicht immer, aber immer wieder. Dann, wenn einem Stücke ins Ohr fallen, die begeistern durch ihre Machart, ihre Intensität, ihre Wirkung.

Deshalb hier Teil 6 der Hörtipps für Anfänger, alte Hasen, Radiofreaks.

Dieses Mal ausgewählt und kommentiert von Stefanie Müller- Frank, Joachim Budde und Sandra Müller.

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Radionachrichten: Bleibt alles anders.

Aber wir bleiben dran: Nächste Runde #newsneu
Anfang März in Berlin. #SaveTheDate

Die Zukunft geht weiter! Wir freuen uns auf Euch!

Und für alle, die die Zukunftswerkstatt Radionachrichten (noch) nicht kennen:

Hier basteln RadiomacherInnen aus ganz Deutschland an den Radionachrichten der Zukunft. Sie wollen wissen, wie sich Radionachrichten im Konzert der vielen Newsanbieter behaupten können. Sie experimentieren mit neuen Formen und probieren aus, wie das klingen könnte.

Ergebnisse früherer Werkstätten findet Ihr hier.
Details demnächst da und unter #newsneu.
See you.

Die perfekte Welle

Wie Audios im Netz zum Blickfang werden.
Ein Gastbeitrag von Tobias Gasser.

Audios haben es schwer in der Social-Media-Welt. Aber vielleicht nicht mehr so schwer wie früher. Denn seit einiger Zeit gibt es Audiogramme. Das sind kurze Videos mit einem Standbild und meist mit einer animierten Audiowelle (Amplitude). Die Audiowelle signalisiert: Achtung! Zuhören!

«Audiograms» sind eine praktische und attraktive Lösung, O-Töne für Twitter, Facebook und Instagram aufzubereiten und teilbar zu machen. Bis vor ein paar Monaten brauchte man teure Software-Pakete wie Adobe Premiere und After Effects, um Audiogramme zu produzieren. Inzwischen gibt es aber kostenlose oder preisgünstige Tools, die die Produktion sehr vereinfachen. Hier eine Übersicht:

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„Freuen Sie sich. Morgen regnet’s!“

Radiomachen in Afrika. Ein Praktikumsbericht aus Namibia.
Gastartikel von Till Kohlwes

Seit ich zehn bin, habe ich den Traum Radiomoderator zu werden. Als Kind saß ich meist am Samstagnachmittag vor dem Radio und hörte die Bundesliga Konferenz. Henry Vogt kommentierte die Werder Bremen Spiele live auf bremeneins. Ich war einfach nur fasziniert. Und egal wer mich fragte: „Till, was möchtest Du mal werden?“ Meine Antwort lautete: „Radiomoderator“. Und Überraschung: Ein Ausflug nach Namibia hat mich diesem Traum näher gebracht. „„Freuen Sie sich. Morgen regnet’s!““ weiterlesen

Richtig und doch falsch.

Warum korrekte Begriffe im Radio nicht immer helfen.

Was ist ein „Poller“?
Halt! Stopp! Nicht googeln. Nur kurz nachdenken.

Also: Was ist ein Poller? Wofür ist der gut? Wo habt Ihr schon mal einen gesehen? Und – ganz wichtig: Wie sieht so ein Poller aus? Nachgedacht? Gut.

Und jetzt: Vergesst das Wort. Streicht es aus Eurem Radio-Wortschatz.
Es ist – wie viele andere (Fach)Begriffe – für Hörfunker überflüssig. Meistens jedenfalls. Warum, hab ich jüngst mit einer jungen Radiokollegin erlebt. „Richtig und doch falsch.“ weiterlesen

Radio im Umbruch

Warum ich trotz Konkurrenz große Chancen fürs Radio sehe, mir mehr Kritik daran wünsche und auch 90-Sekünder für richtig und wichtig halte.
Mein Interview zum Weltradiotag bei Quotenmeter.de. Es war mir eine Freude.