Wieviel Audio-Technik darf sein? –
Eine Umfrage und ihre Ergebnisse

Adobe hat im November 2016 ein neues Tool vorgestellt, mit dem sich Audiomaterial bearbeiten und verändern lässt. Es heißt VoCo und ist noch in der Entwicklung. Wann genau es auf den Markt kommt, ist noch nicht bekannt. Dennoch hat allein schon die Vorstellung des Projekts einen kleinen Hype ausgelöst.

Denn das Programm braucht nach Angaben von Adobe 20 Minuten Stimmmaterial. Dann kann es beliebige Texte mit dieser Stimme sprechen. Auch im Radio könnte diese Art der Stimmsynthese künftig zum Einsatz kommen. Aber soll es auch?

In einer Online-Umfrage habe ich Mitte November 2016 einige Szenarien vorgestellt und gefragt: Was davon ist ethisch vertretbar? Was nicht? Was könnte wie auf HörerInnen wirken?

Die Antworten waren überraschend eindeutig: „Wieviel Audio-Technik darf sein? –
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Wieviel Audio-Technik darf sein? –
Eine Umfrage

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Eine Umfrage“
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Radionachrichten und Rhabarber-Limo

Warum ich die Diskussionen über die angeblichen Live-Nachrichten beim WDR unsäglich finde.

Es gibt Diskussionen, die treiben mich in den Wahnsinn. Die über die neuen WDR-Radionachrichten zum Beispiel, die neuerdings zum größten Teil erst aufgezeichnet und bis zu anderthalb Minuten später gesendet werden.

WDR-TimeWarp-fair-radioWas mich daran nervt, sind all die Rechtfertigungsversuche, warum es doch ok und nicht weiter schlimm ist, Nachrichten zeitversetzt zu senden. All die verzweifelten Behauptungen des WDR, dass alles nach wie vor live sei.

Das kommt mir vor wie der Getränkehersteller, der seinen Kunden mit Hingabe erklärt, warum seine Rhabarber-Limo Rhabarber-Limo heißt, obwohl kein Rhabarber drin ist!

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Ist es normal, nur weil alle es tun?

Manches, was wir Radiomacher machen, halte ich für frag- und diskussionswürdig.

Es gibt die Dinge, über die rede ich als Radiomacherin nicht gerne. Dennoch tue ich es. Seit Jahren. Ich rede über das, was hinter den Kulissen passiert. Darüber, wie wir ganz praktisch Radio machen, manchmal mit Methoden, die ich fragwürdig finde. Denn in meinem inzwischen über zwanzigjährigen Berufsleben als Hörfunkerin habe ich in ganz unterschiedlichen Sendern, Seminaren und Redaktionen immer wieder Dinge erlebt, die ich für bedenklich halte. Beispiele:

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Radio: Authentisch, ehrlich, gut?

Wie viel Aufrichtigkeit schulden wir unseren Hörern?
Oder: Warum wir Hörfunker mehr übers Handwerk reden müssen.

Enttäuscht. Empört. Verwundert. Die Hörer vor Ort empfangen mich mit fragenden Gesichtern. Sie sind Teil einer großen Radioaktion. Sie gehören zu einem Verein, der sich beworben hat. Der mitmachen will. In seinem Sender. Und jetzt das: Heute morgen war eine von ihnen im Radio zu hören – im Telefongespräch mit XY, dem Star-Moderator der Morgensendung. Und die Begeisterung war grenzenlos. Denn: „Wie war’s so live auf Sendung?“ Und: „Wie is‘ er denn nun, der große XY?“ Die Freunde sind neugierig. Aber die Antwort ist ernüchternd. Denn:„Mit XY hab ich gar nicht gesprochen,“ sagt die Freundin. „Nur mit einer Frau von der Redaktion. Die hat die Antworten aufgezeichnet. Gestern schon.“

Die Freunde können’s nicht fassen: „Soooo läuft das also!?“ Und mich bringen sie in Erklärungsnot: „Macht ihr das immer so?“ Nein. Nicht immer. Aber immer öfter.

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